Was ist ein Lean Manager? - Aufgaben & Voraussetzungen

Ein Lean Manager ist für die Umsetzung der Lean-Prinzipien und -Methoden in einem Unternehmen verantwortlich. Der Begriff Lean bezieht sich auf Lean Management oder Lean Manufacturing, eine Philosophie und Methodik, die darauf abzielt, Verschwendung zu minimieren, Effizienz zu maximieren und die Qualität zu verbessern. Ein Lean Manager spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer Lean-Kultur im Unternehmen und bei der Umsetzung von kontinuierlichen Verbesserungen in den betrieblichen Abläufen. Es ist wichtig zu beachten, dass Lean Manager in verschiedenen Branchen und Unternehmen unterschiedliche Anforderungen und Schwerpunkte haben können.

Hierzu muss ein Lean Manager über eine Reihe von Qualifikationen, Fähigkeiten und Eigenschaften verfügen, um erfolgreich in seiner Rolle zu sein. Welche das sind, können Sie auf dieser Seite lesen. Außerdem erfahren Sie mehr zu den Aufgaben des Lean Managers, den angewandten Tools und zur Position im Unternehmen.


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Welche Aufgaben hat ein Lean Manager?

Die genauen Verantwortlichkeiten können je nach Unternehmen variieren, aber das Hauptziel eines Lean Managers besteht darin, die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und die Qualität zu verbessern, indem Verschwendung eliminiert und kontinuierliche Verbesserungen gefördert werden. Im Allgemeinen umfassen sie folgende Tätigkeiten:

  • Prozessverbesserung: Ein Lean Manager arbeitet daran, bestehende Geschäftsprozesse zu analysieren, zu bewerten und zu verbessern. Dies kann durch die Identifizierung und Beseitigung von Verschwendung geschehen, indem unnötige Schritte, Wartezeiten, Überschuss und andere ineffiziente Elemente eliminiert werden.
  • Schulung: Der Lean Manager trägt dazu bei, das Lean-Wissen und die Lean-Prinzipien im gesamten Unternehmen zu verbreiten. Dies beinhaltet die Schulung von Mitarbeitern und Führungskräften in Lean-Methoden und -Tools.
  • Implementierung von Lean-Tools: Ein Lean Manager kann verschiedene Lean-Tools wie Kaizen, 5S, Wertstromanalyse und Kanban in das Unternehmen einführen und sicherstellen, dass sie ordnungsgemäß angewendet werden.
  • Datenanalyse und Leistungsmessung: Lean Manager sammeln und analysieren Daten, um die Leistung der Geschäftsprozesse zu überwachen und zu verbessern. Dies kann die Verwendung von Key Performance Indicators (KPIs) und anderen Metriken umfassen.
  • Veränderungsmanagement: Die Einführung von Lean-Prinzipien erfordert oft Veränderungen in der Unternehmenskultur und den Arbeitsweisen. Ein Lean Manager unterstützt bei der Planung und Umsetzung dieser Veränderungen und hilft den Mitarbeitern, sich anzupassen.
  • Projektleitung: Lean Manager können Projekte zur Prozessverbesserung leiten und sicherstellen, dass sie termingerecht und im Budget abgeschlossen werden.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Lean Management ist ein sich ständig weiterentwickelnder Prozess. Der Lean Manager arbeitet daran, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern und sicherzustellen, dass Lean-Prinzipien langfristig im Unternehmen verankert sind.
  • Stakeholder-Kommunikation: Der Lean Manager muss regelmäßig mit Führungskräften, Mitarbeitern und anderen Stakeholdern kommunizieren, um Fortschritte zu vermitteln, Hindernisse zu beseitigen und Unterstützung für Lean-Initiativen zu gewinnen.
  • Benchmarking: Lean Manager können Benchmarking durchführen, um die Leistung ihres Unternehmens mit anderen Unternehmen in der Branche zu vergleichen sowie Best Practices zu identifizieren.

Lean Manager Aufgaben Übersicht

Welche Lean Tools gibt es?

Der Lean Manager wendet eine Vielzahl von Lean-Tools und -Methoden an, um die Prozesse im Unternehmen zu analysieren, zu verbessern und effizienter zu gestalten. Die Auswahl der Lean-Tools hängt von den spezifischen Herausforderungen und Zielen des Unternehmens ab. Hier sind einige der häufigsten Lean-Tools:

  • Wertstromanalyse: Dieses Tool dient dazu, den Material- und Informationsfluss in einem Prozess oder einer Wertschöpfungskette zu visualisieren. Es hilft dabei, Verschwendung zu identifizieren und Engpässe zu erkennen.
  • 5S-Methode: Die 5S-Methode (Sortieren, Systematisieren, Sauberkeit, Standardisieren, Selbstdisziplin) zielt darauf ab, den Arbeitsplatz zu organisieren, um Verschwendung zu reduzieren und die Effizienz zu steigern.
  • Kanban: Kanban ist ein System zur Visualisierung und Steuerung von Arbeitsaufgaben oder Produktionsprozessen. Es ermöglicht es, Engpässe und Überproduktion zu verhindern.
  • Poka-Yoke: Diese Methode beinhaltet die Implementierung von Fehlervermeidungsmechanismen in Prozessen, um Fehler und Defekte zu minimieren.
  • SMED (Single-Minute Exchange of Die): SMED zielt darauf ab, die Rüstzeiten bei der Umstellung von Maschinen oder Prozessen zu minimieren, um die Produktivität zu steigern.
  • Andon: Ein visuelles Steuerungssystem, das verwendet wird, um Probleme oder Engpässe in Echtzeit zu signalisieren, damit Maßnahmen ergriffen werden können.
  • Heijunka: Dieses Konzept bezieht sich auf die Nivellierung der Produktion, um die Produktionseffizienz sowie -flexibilität zu verbessern.
  • PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act): Dies ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, der Planung, Umsetzung, Überwachung und Anpassung umfasst.
  • FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse): Dieses Tool wird verwendet, um potenzielle Fehler und deren Auswirkungen auf Prozesse oder Produkte zu analysieren und Maßnahmen zur Risikominderung zu entwickeln.
  • Andere Lean-Tools: Je nach den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens können auch andere Lean-Tools und -Methoden eingesetzt werden, wie 8D-Problembehebung, A3-Berichte, JIT (Just-in-Time) oder TPM (Total Productive Maintenance).

Wie funktioniert die Wertstromanalyse?

Die Wertstromanalyse (auch Value Stream Mapping genannt) ist eine Lean-Management-Technik, die dem Lean Manager dazu dient, den Fluss von Materialien und Informationen in einem Prozess oder einer Wertschöpfungskette zu visualisieren, zu analysieren und zu verbessern. Die Wertstromanalyse ermöglicht es Unternehmen, Verschwendung zu identifizieren, Engpässe zu erkennen und die Effizienz zu steigern. Hier ist eine grundlegende Anleitung zur Durchführung einer Wertstromanalyse:

Wählen Sie einen spezifischen Prozess oder eine spezifische Wertschöpfungskette aus, den Sie analysieren möchten. Dies kann ein Produktionsprozess, ein Vertriebsprozess oder ein Serviceprozess sein. Stellen Sie ein Team zusammen, das aus Mitarbeitern besteht, die mit dem ausgewählten Prozess vertraut sind. Dieses Team wird aktiv an der Analyse und Verbesserung des Wertstroms teilnehmen. Die Teammitglieder zeichnen nun den aktuellen Zustand des Wertstroms von Anfang bis Ende auf einer Wertstromkarte. Dabei werden Informationen wie Materialfluss, Informationsfluss, Bearbeitungszeiten, Wartezeiten, Lagerbestände, Transporte und Engpässe erfasst.

Während Sie die Wertstromkarte erstellen, identifizieren Sie Verschwendungselemente wie unnötige Wartezeiten, übermäßige Lagerbestände, unnötige Transporte und andere ineffiziente Prozessschritte. Diese Verschwendungen werden in der Karte hervorgehoben. Das Team entwickelt gemeinsam eine Vision für den verbesserten Zustand des Wertstroms. Dies wird auf einer separaten Karte dargestellt, die den zukünftigen, optimierten Zustand darstellt. Basierend auf der zukünftigen Wertstromkarte entwickelt das Team dann einen Aktionsplan, um die erforderlichen Änderungen umzusetzen. Dies kann die Beseitigung von Verschwendung, die Optimierung von Prozessen, die Reduzierung von Wartezeiten sowie andere Maßnahmen umfassen. Anschließend setzt das Team die identifizierten Maßnahmen um und überwacht die Fortschritte. Dies kann die Einführung neuer Prozesse, Schulungen für Mitarbeiter und die Überprüfung von Leistungskennzahlen umfassen.

Die Wertstromanalyse ist ein kontinuierlicher Prozess. Das Team sollte regelmäßig den Wertstrom überprüfen, um sicherzustellen, dass die Verbesserungen nachhaltig sind, und weitere Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren.

Welche Voraussetzungen muss ein Lean Manager erfüllen?

Ein Lean Manager muss über eine Reihe von Qualifikationen, Fähigkeiten und Eigenschaften verfügen, um erfolgreich in seiner Rolle zu sein. Hier sind einige der wichtigsten Voraussetzungen, die ein Lean Manager mitbringen sollte:

  • Verständnis für Lean-Prinzipien: Ein grundlegendes Verständnis der Lean-Philosophie, Prinzipien und Methoden ist unerlässlich. Der Lean Manager sollte die Prinzipien der Verschwendungsminimierung, kontinuierlichen Verbesserung, Wertstromanalyse und Kundenorientierung verstehen.
  • Erfahrung in Lean-Umsetzung: Es ist von Vorteil, wenn ein Sie Erfahrung in der Umsetzung von Lean-Initiativen in verschiedenen Unternehmensumgebungen haben. Diese Erfahrung hilft bei der Bewältigung der Herausforderungen, die bei der Einführung von Lean auftreten können.
  • Prozesskenntnisse: Ein Lean Manager sollte ein tiefes Verständnis für die Prozesse und Abläufe im Unternehmen haben, die verbessert werden sollen. Dies beinhaltet Kenntnisse über die betrieblichen Abläufe, Produktionsprozesse, Lieferketten und Dienstleistungsprozesse.
  • Problemlösungsfähigkeiten: Sie müssen in der Lage sein, komplexe Probleme zu identifizieren und effektive Lösungen zu entwickeln. Dies erfordert analytische Fähigkeiten und die Fähigkeit, Daten zu interpretieren.
  • Kommunikationsfähigkeiten: Die Fähigkeit, Informationen klar und effektiv zu kommunizieren, ist entscheidend. Sie müssen mit Mitarbeitern auf allen Ebenen der Organisation kommunizieren und sie in Lean-Initiativen einbeziehen.
  • Teamarbeit: Lean-Initiativen erfordern oft die Zusammenarbeit mit verschiedenen Teams und Abteilungen. Ein Lean Manager sollte gut in der Teamarbeit und im Stakeholder-Management sein.
  • Change-Management-Fähigkeiten: Die Einführung von Lean kann Veränderungen in der Unternehmenskultur und den Arbeitsweisen erfordern. Ein Lean Manager sollte Erfahrung im Change-Management haben und in der Lage sein, Mitarbeiter durch Veränderungsprozesse zu führen.
  • Projektmanagement-Fähigkeiten: Da Lean-Initiativen oft als Projekte durchgeführt werden, sind Projektmanagement-Fähigkeiten wichtig. Dies umfasst die Planung, Umsetzung und Überwachung von Lean-Projekten.
  • Selbstmotivation: Lean Manager müssen oft hartnäckig sein und sich für kontinuierliche Verbesserung engagieren. Die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren und andere zu inspirieren, ist von entscheidender Bedeutung.
  • Kundenorientierung: Sie sollten stets die Kundenperspektive im Auge behalten und darauf abzielen, die Kundenzufriedenheit durch Lean-Initiativen zu steigern.

Welche Position hat der Lean Manager im Unternehmen?

Der Lean Manager hat im Unternehmen eine Schlüsselposition, die von der Unternehmensstruktur und -kultur sowie von der Größe und Branche des Unternehmens abhängen kann. Die genaue Position und Hierarchie können variieren, aber typischerweise hat der Lean Manager eine der folgenden Rollen:

Leiter der Lean-Abteilung:
In größeren Unternehmen kann der Lean Manager die Leitung einer dedizierten Lean-Abteilung oder eines kontinuierlichen Verbesserungsteams übernehmen. In dieser Position berichtet der Lean Manager oft an einen höheren Manager oder eine Führungskraft in der Unternehmenshierarchie.

Leiter der operativen Exzellenz:
Ein Lean Manager kann auch als Leiter der operativen Exzellenz oder als Continuous Improvement Manager bezeichnet werden. Dabei konzentriert sich diese Position auf die kontinuierliche Verbesserung von Geschäftsprozessen und -praktiken im gesamten Unternehmen.

Teamleiter für Lean-Initiativen:
In kleineren Unternehmen oder in solchen, in denen Lean noch in den Anfängen steckt, kann der Lean Manager eine leitende Rolle innerhalb eines speziellen Teams für Lean-Initiativen oder kontinuierliche Verbesserung spielen. In dieser Position kann der Lean Manager direkt an einen Abteilungsleiter oder den Geschäftsführer des Unternehmens berichten.

Berater oder Trainer:
Ein Lean Manager kann auch als interner Berater oder Trainer fungieren und Mitarbeitern und Führungskräften dabei helfen, Lean-Prinzipien und -Methoden zu verstehen und anzuwenden. Diese Rolle kann als Teil einer Personalentwicklungsabteilung oder als externe Beratungsfunktion wahrgenommen werden.

Die Position des Lean Managers kann sich je nach Unternehmensstruktur und -bedarf unterscheiden, aber unabhängig von der genauen Position hat der Lean Manager die Verantwortung, die Einführung und Umsetzung von Lean-Prinzipien im Unternehmen zu leiten, die Effizienz zu steigern, die Qualität zu verbessern und Verschwendung zu minimieren. Die genaue Rolle und die spezifischen Aufgaben eines Lean Managers hängen von den Zielen und Bedürfnissen des Unternehmens ab.

 

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